Pressemitteilung vom 23. Mai 2025
Universität Leipzig in Exzellenzwettbewerb mit „Leipzig Center of Metabolism“ erfolgreich
Spitzenforschungsprojekt mit dem UFZ als Partner erhält in kommenden Jahren Millionenförderung
Exzellenter Erfolg für die Universität Leipzig und seine Partner: Ihr Cluster „Leipzig Center of Metabolism“ (LeiCeM) wird im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder in den kommenden Jahren mit Millionenbeträgen gefördert. Das gab die Gemeinsame Kommission der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Wissenschaftsrates am 22. Mai 2025 bekannt.
Mit dem „Leipzig Center of Metabolism“ (LeiCeM) will die Universität Leipzig ein starkes Zeichen für die medizinische Forschung der Zukunft setzen. Das klinisch ausgerichtete Zentrum soll sich der Erforschung und Behandlung weitverbreiteter Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas, Diabetes mellitus und Fettlebererkrankung widmen – Krankheiten, die häufig mit schweren Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- und Leberinsuffizienz sowie neurodegenerativen Erkrankungen einhergehen.
LeiCeM verfolgt dabei einen innovativen Ansatz: Im Gegensatz zu herkömmlichen Studienmodellen sollten individuelle Krankheitsursachen wie genetische Dispositionen, frühkindliche Prägungen, geschlechtsspezifische Unterschiede und die psychische Gesundheit umfassend berücksichtigt werden. Diese Faktoren ermöglichen eine gezieltere Diagnostik, eine personalisierte Therapieplanung sowie die Entwicklung maßgeschneiderter Interventionsstudien für spezifische Patient:innengruppen. Ein besonderer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Rolle von Geschlecht und Gender als Einflussgröße auf den Behandlungserfolg – ein bisher oft unterschätzter Aspekt in der klinischen Praxis.
Strukturell stärkt LeiCeM nicht nur die medizinische Forschung, sondern auch die akademische Lehre und Nachwuchsförderung: Neue Professuren, ein innovatives Qualifizierungsprogramm sowie interdisziplinäre Ausbildungsangebote schaffen beste Bedingungen für angehende Mediziner:innen und Medical Scientists. Die erweiterte Forschungsinfrastruktur und die enge Verzahnung von Klinik, Wissenschaft und Lehre bieten exzellente Perspektiven für wissenschaftliche Karrieren. Mit LeiCeM bündelt die Universität Leipzig die Expertise aus Jahrzehnten exzellenter Forschung.
Das UFZ ist über die Umweltimmunologin Prof. Ana Zenclussen beteiligt, die eines der 25 Teilprojekte im Cluster leitet. Darin werden die Auswirkungen von Umweltgiften auf die fötale und plazentare Entwicklung untersucht. Diese Forschung spielt eine entscheidende Rolle für das Verständnis der Frage, wie die frühzeitige Belastung durch Umweltgifte zu Stoffwechselstörungen, einschließlich Fettleibigkeit bei Kindern, beiträgt. Darüber hinaus ist das UFZ an drei weiteren Teilprojekten beteiligt (Auswirkungen von Medikamenten zur Gewichtsreduktion auf das Epigenom in Spermien; Entwicklung des metabolischen Risikos bei Transgender-Personen; spezifische weibliche metabolische Risikokonstellationen) und bringt moderne Methoden zur vollständigen Charakterisierung von Immunzellen bei Teilnehmenden klinischer Studien (Kinder und Erwachsene, einschließlich Transgender-Erwachsene) und In-vitro-Validierungsmodelle in die Kooperation ein.
Am Cluster sind beteiligt: Die Universität Leipzig in Kooperation mit dem Universitätsklinikum und dem Herzzentrum Leipzig sowie fünf Max-Planck-, Helmholtz- und Fraunhofer-Instituten, darunter das UFZ. Das Cluster wurde in den vergangenen Monaten von einem international besetzten Panel nach wissenschaftlichen Qualitätskriterien begutachtet. Auf Grundlage der Ergebnisse hat schließlich die Exzellenzkommission, die aus den wissenschaftlichen Mitgliedern des Expertengremiums sowie den für Wissenschaft zuständigen Ministerinnen und Ministern des Bundes und der Länder besteht, darüber entschieden, dass das Exzellenzcluster eingerichtet und weitergefördert wird. Die Förderung beginnt am 1. Januar 2026 und läuft über einen Zeitraum von sieben Jahren.
Weitere Informationen
DFG-Pressemitteilung https://www.dfg.de/de/service/presse/pressemitteilungen/2025/pressemitteilung-nr-10
Pressemitteilung der Uni Leipzig: https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/universitaet-leipzig-in-exzellenzwettbewerb-mit-leipzig-center-of-metabolism-erfolgreich-2025-05-22
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ana Zenclussen
Leiterin des Departments Umweltimmunologie
ana.zenclussen@ufz.de
UFZ-Pressestelle
Susanne Hufe
Telefon: +49 341 6025-1630
presse@ufz.de
Im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) erforschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Ursachen und Folgen der weit reichenden Veränderungen der Umwelt und erarbeiten Lösungsoptionen. In sechs Themenbereichen befassen sie sich mit Wasserressourcen, Ökosystemen der Zukunft, Umwelt- und Biotechnologien, Chemikalien in der Umwelt, Modellierung und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen. Das UFZ beschäftigt an den Standorten Leipzig, Halle und Magdeburg circa 1.100 Mitarbeitende. Es wird vom Bund sowie von Sachsen und Sachsen-Anhalt finanziert.
www.ufz.deDie Helmholtz-Gemeinschaft identifiziert und bearbeitet große und vor allem drängende Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft. Ihre Aufgabe ist es, langfristige Forschungsziele von Staat und Gesellschaft zu erreichen. Damit sollen die Lebensgrundlagen der Menschen erhalten und sogar verbessert werden. Helmholtz besteht aus 19 naturwissenschaftlich-technologischen und medizinisch-biologischen Forschungszentren.
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